Arroganz

Arroganz ist interessant. Ihr fehlt es an Souveränität. Sie resultiert aus dem Empfinden eines Mangels. Dem klappernden Hufeisen fehlt ein Nagel. Hier ist es ein Fehlen an Selbstsicherheit. Vielleicht sollte man von „Selbstwert“ sprechen. Gekonnt. Mal sehen, wie lange er diese Pose durchhält.Arroganz aus wahrer Überlegenheit gibt es nicht.

Arroganz ist eine Übertreibung. Jemand besteht auf etwas, legt besonders großen Wert auf sich selbst, begründet kräftig eine eigene Würde und verdeckt dabei die Liebenswürdigkeit. An diesem Widerspruch wird bemerkbar, dass etwas nicht ganz stimmt. – Arrogante suchen Opfer. Sie teilen mit, der Andere sei gerade so wertlos wie sie selbst und zu einem großen Teil noch wertloser. Aus dem Mangel an empfundenem Selbstwert behauptet jemand eifrig mit Kraft einen ja so außerordentlich großen Selbstwert – und das Opfer solle diesen erkennen, jenen Mangel aber für sich als seinen eigenen empfinden.

Souveräne lächeln dazu. Und wird jemand gegenüber mit aller Arroganz auch noch lästig, dann stelle man gezielt dumme oder witzige Fragen. Soll aber um jeden Preis zerstört werden, dann hilft Ignoranz. Souveräne Ignoranz.

2 Gedanken zu „Arroganz

  1. Der Stolz ist die innere, feste Überzeugung des eigenen überwiegenden Wertes. Die Eitelkeit der Wille, durch andere eine solche Überzeugung zu erlangen.
    Dementsprechend macht die Eitelkeit gesprächig, der Stolz schweigsam.

    So ähnlich schon Arthur Schopenhauer in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit.

    Der Eitle ist also ein armer Tropf, der ständig den anderen bedarf, während der Stolze schweigsam und einsam sein Dasein fristet, ohne eigentliches Bedürfnis zur Anerkennung von Außen.

    • Eitelkeit als Ausdruck einer ausdrücklich betonten Selbstliebe kann sehr unangenehm sein, das reicht bis zum Fremdschämen, man schämt sich dabei, um mal beim Schopenhauer zu bleiben, seiner Art, also des Menschen an sich. Denn die ausdrückliche Betonung verweist auf einen Mangel. Stolz kann gesundes Selbstvertrauen sein, zum Beispiel in der Umgebung von Neidern oder Wadenbeißern, Selbstschutz gegenüber solchen, die einen partout erniedrigen müssen aus eigener Schwäche. Man muss allerdings durch einiges Beschwerliches hindurchgegangen sein, um bei und mit sich selbst in Abgeschiedenheit von Destruktiven einen wahren Stolz zu bewahren. Ich denke, er bedarf zu seiner Stabilisierung immer auch der Anderen. Was jedenfalls alle brauchen, das sind Respekt, Akzeptanz und Liebe.

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