Souverän Reden

Überzeugen können wir unsere Zuhörer oder Gesprächspartner zu einem sehr großen Teil durch persönliche Souveränität. Authentische Stärke hat mindestens zwei Quellen: Ein stabiles „Selbstwertgefühl“ und ein positives Selbstbild: Die feste Überzeugung von der eigenen Kompetenz, von der Qualität meines Produkts oder meiner Dienstleistung, vom Genügen meiner Errungenschaften wie Besitz und Qualifikationen sowie von meinem moralischen Weltbild oder Wertesystem.

Wenn die genannten Elemente in der Qualität vorhanden sind, dann resultiert meine Glaubwürdigkeit aus einer Gelassenheit, die in der Körpersprache sichtbar, in der Stimme und Artikulation hörbar sowie in einer gelingenden Argumentation vernehmbar wird. Und wer ein Lächeln hat, der sollte einen Laden eröffnen*.

Alleine durch eine stabile Souveränität überzeugen wir positiv und wirkungsvoll, können wir andere motivieren und in Gesprächen, Verhandlungen oder bei Vorträgen persönliche Ziele erreichen. Dann sind wir in der Lage, andere zu loben, gemeinsam mit ihnen im Dialog Lösungen zu formulieren und kooperativ zu handeln.


*Nach dem chinesischen Sprichwort „Wer kein Lächeln hat, sollte keinen Laden eröffnen.“

Interne Kommunikation

In Deutschland ist die Kultur der internen Kommunikation ein Adoptivkind aus der angelsächsischen Geschäftswelt. Die Formen des demokratischen und damit zweckorientierten, liberalen und tendenziell partnerschaftlichen Dialogs sind erst spät ernsthafter entwickelt worden, in der Hanse allerdings früher als in Süddeutschland. Viele neigen durchaus nach wie vor zu Beamtentum und Nominalstil oder flüchten in den Kauderwelsch von Ersatzsprachen für Eingeweihte, die einen vermeintlich individuellen oder auch lockeren Lebensstil verbürgen.

Wir haben zur Entwicklung einer Kultur der Kommunikation noch Einiges zu verändern.

Warten auf Erkenntnis

Warten auf ein Management, das Kommunikation zu den wesentlichen hard skills rechnete und konsequent danach handelte – für eine messbare Steigerung der Produktivität, der Qualität des Images und so des Returns on Investment.

Kommunikation als Kybernetik

So abgehoben das klingt: Kommunizieren im Management heißt Prozesse und Systeme steuern. Das ist keine Anleihe bei S. Beer oder F. Malik. Sondern eine Tatsache, der nicht oft genug Rechnung getragen werden kann. Simpel gesagt ist das Steuern von Prozessen immer auch Kommunizieren. Daraus können jetzt Bücher, Artikel oder Geschäftsideen abgeleitet werden. Think twice: Copyright.

Nebensache Unternehmenskommunikation

Kommunikation wird immer noch nicht ernst genug genommen – sie lebt von einem fragwürdigen Ansehen: bedeutend, jedoch sekundär für den Erfolg. Aber das Corporate Identity Management ist einer der wesentlichen Faktoren für das Bestehen und ein kontinuierliches Wachstum von Unternehmen. Der Verantwortliche für Kommunikation hat neben dem Vorstand oder der Geschäftsführung eine gleichwertige Rolle einzunehmen. Es wäre ein Teil seiner Aufgabe als CCO eine Kultur des Dialogs in den Unternehmen einzuführen. Denn so trüge er entscheidend bei zur Steigerung der Produktivivtät und des Returns on Investment sowie zu einem positiven Image, als einem gewichtigen Faktor des immateriellen Unternehmenswerts.

Wir kommunizieren nicht

Zur viel zitierten These Watzlawicks

Wir kommunizieren nicht. Kommunikation will immer wieder erzeugt sein. Denn alles, was dem gelungenen Dialog vorangeht, ist nur erst ein Versuchen. Das Erzeugen des Dialogs ist ein Element demokratischen Handelns. Dialog ist die Basis des Diskurses – als Bedingung von Demokratie.

Humane Rhetorik ist auch die Technik zum Erzeugen des Dialogs; daher ist die freie Rede eine der Bedingungen von Demokratie. Kommunikation ist nicht schon der Versuch des Dialogs, sondern erst, wenn dieser gelingt.

Social: Gegen Nicknames

Ich bin seit Monaten nicht selten verwickelt in das Texten in Blogs und Foren. Dabei ging es um Rufmord an einem Unternehmen. Es wurde öffentlich diskutiert über dessen Wert; Externe übernahmen die Verantwortung für die Gestaltung des Images.

Das größte Defizit der Blogs und Foren, das auch in diesem Fall immer wieder zu Tage trat, ist die Anonymität, das Verbergen der Identität hinter „Nicknames“.

Den meisten tut so ein Nickname gar nicht gut. Denn sie lassen sich schnell zu unangebrachten und unhöflichen Äußerungen verleiten. Mehr noch: Dort, wo es zum Beispiel um juristische Fragen ging, wurde das Recht gar nicht mehr gebührend  berücksichtigt, schon gar nicht das publizistische. Sondern es ging alleine jeweils gegen die beteiligten Diskutanten, nicht um die Sache.

Das Suchen nach Argumenten gegen den Menschen machte so herrlich erfinderisch, weniger die Pflicht zur ethischen Angemessenheit.

Diskussion wurde verstanden nicht als Diskurs einer Gruppe von Diskutanten auf dem Weg zu einem gemeinsamen Anerkennen geteilter Überzeugungen. Es war von vorneherein klar, dass die jeweils Anderen dazu nicht fähig wären und die Wahrheit ohnehin vom jeweils Schreibenden gepachtet war.

Das sind keine Einzelfälle, es ist in vielen dieser virtuellen Räume leider die Regel. Ein Verstecken hinter falschen Namen, Visieren und Masken weckte Phanatsien der persönlichen Allmacht. Das ist gar nicht zu gebrauchen.

Marketing & Social Media Networks

Der Titel klingt schon wie der eines Buches oder einer recht großen Doktorarbeit. Es wird viel darüber geredet – und wir müssen reagieren. Zunächst Erkenntnisse.

Wenn Sie einen Wettbewerber diskreditieren möchten, dann engagieren Sie „blogger“ und andere ghostwriter, die hier und da und in Twitter und Facbook zu Hause sind. Die lassen sich recht günstig einkaufen, noch günstiger als jene Texter und Texterinnen, die mittlerweile für 25 oder 30 Euro die Stunde liefern ohne Boethius oder Genitive. Lassen Sie zuerst ein Füllhorn oder besser: eine Büchse der Pandorra an negativen Botschaften „posten“ . Lassen Sie weiterhin regelmäßig mit Aufmerksamkeit und System Diskreditierendes veröffentlichen. Google wird einiges davon schon bald aufspüren; und in Nischen bilden sich kleine Netze durch Gezwitscher, … Ob das legitim ist? Wer will das wissen? 

Ironie und Polemik nun bei Seite – es geht anders – so können Sie auch positive Werbung machen.

Aber diese Netze von Vernetzungen sind keine Alternative zu den herkömmlichen Formen des Marketing und der Werbung. Weil alle Kanäle restlos verstopft sind mit interessanten und weniger gelungenen Lösungen, heißt das nicht, dass wir nun mit aller Kraft und allen Produkten und Dienstleistungen in die Facebooks gehen müssen. Sehen wir weiter.

Dialog – Wir kommunzieren nicht

Wir kommunizieren nicht. Kommunikation will immer wieder erzeugt sein. Denn alles, was dem gelungenen Dialog vorangeht, ist nur erst ein Versuchen … Das Erzeugen des Dialogs ist ein Element demokratischen Handelns. Dialog ist die Basis des Diskurses – als Bedingung von Demokratie.

Humane Rhetorik ist auch die Technik zum Erzeugen des Dialogs; daher ist die freie Rede eine der Bedingungen von Demokratie. Kommunikation ist nicht schon der Versuch des Dialogs, sondern erst, wenn dieser gelingt.