Interne Kommunikation

In Deutschland ist die Kultur der internen Kommunikation ein Adoptivkind aus der angelsächsischen Geschäftswelt. Die Formen des demokratischen und damit zweckorientierten, liberalen und tendenziell partnerschaftlichen Dialogs sind erst spät ernsthafter entwickelt worden, in der Hanse allerdings früher als in Süddeutschland. Viele neigen durchaus nach wie vor zu Beamtentum und Nominalstil oder flüchten in den Kauderwelsch von Ersatzsprachen für Eingeweihte, die einen vermeintlich individuellen oder auch lockeren Lebensstil verbürgen.

Wir haben zur Entwicklung einer Kultur der Kommunikation noch Einiges zu verändern.

Wir kommunizieren nicht

Zur viel zitierten These Watzlawicks

Wir kommunizieren nicht. Kommunikation will immer wieder erzeugt sein. Denn alles, was dem gelungenen Dialog vorangeht, ist nur erst ein Versuchen. Das Erzeugen des Dialogs ist ein Element demokratischen Handelns. Dialog ist die Basis des Diskurses – als Bedingung von Demokratie.

Humane Rhetorik ist auch die Technik zum Erzeugen des Dialogs; daher ist die freie Rede eine der Bedingungen von Demokratie. Kommunikation ist nicht schon der Versuch des Dialogs, sondern erst, wenn dieser gelingt.

Social: Gegen Nicknames

Ich bin seit Monaten nicht selten verwickelt in das Texten in Blogs und Foren. Dabei ging es um Rufmord an einem Unternehmen. Es wurde öffentlich diskutiert über dessen Wert; Externe übernahmen die Verantwortung für die Gestaltung des Images.

Das größte Defizit der Blogs und Foren, das auch in diesem Fall immer wieder zu Tage trat, ist die Anonymität, das Verbergen der Identität hinter „Nicknames“.

Den meisten tut so ein Nickname gar nicht gut. Denn sie lassen sich schnell zu unangebrachten und unhöflichen Äußerungen verleiten. Mehr noch: Dort, wo es zum Beispiel um juristische Fragen ging, wurde das Recht gar nicht mehr gebührend  berücksichtigt, schon gar nicht das publizistische. Sondern es ging alleine jeweils gegen die beteiligten Diskutanten, nicht um die Sache.

Das Suchen nach Argumenten gegen den Menschen machte so herrlich erfinderisch, weniger die Pflicht zur ethischen Angemessenheit.

Diskussion wurde verstanden nicht als Diskurs einer Gruppe von Diskutanten auf dem Weg zu einem gemeinsamen Anerkennen geteilter Überzeugungen. Es war von vorneherein klar, dass die jeweils Anderen dazu nicht fähig wären und die Wahrheit ohnehin vom jeweils Schreibenden gepachtet war.

Das sind keine Einzelfälle, es ist in vielen dieser virtuellen Räume leider die Regel. Ein Verstecken hinter falschen Namen, Visieren und Masken weckte Phanatsien der persönlichen Allmacht. Das ist gar nicht zu gebrauchen.

Dialog – Wir kommunzieren nicht

Wir kommunizieren nicht. Kommunikation will immer wieder erzeugt sein. Denn alles, was dem gelungenen Dialog vorangeht, ist nur erst ein Versuchen … Das Erzeugen des Dialogs ist ein Element demokratischen Handelns. Dialog ist die Basis des Diskurses – als Bedingung von Demokratie.

Humane Rhetorik ist auch die Technik zum Erzeugen des Dialogs; daher ist die freie Rede eine der Bedingungen von Demokratie. Kommunikation ist nicht schon der Versuch des Dialogs, sondern erst, wenn dieser gelingt.