Social: Gegen Nicknames

Ich bin seit Monaten nicht selten verwickelt in das Texten in Blogs und Foren. Dabei ging es um Rufmord an einem Unternehmen. Es wurde öffentlich diskutiert über dessen Wert; Externe übernahmen die Verantwortung für die Gestaltung des Images.

Das größte Defizit der Blogs und Foren, das auch in diesem Fall immer wieder zu Tage trat, ist die Anonymität, das Verbergen der Identität hinter „Nicknames“.

Den meisten tut so ein Nickname gar nicht gut. Denn sie lassen sich schnell zu unangebrachten und unhöflichen Äußerungen verleiten. Mehr noch: Dort, wo es zum Beispiel um juristische Fragen ging, wurde das Recht gar nicht mehr gebührend  berücksichtigt, schon gar nicht das publizistische. Sondern es ging alleine jeweils gegen die beteiligten Diskutanten, nicht um die Sache.

Das Suchen nach Argumenten gegen den Menschen machte so herrlich erfinderisch, weniger die Pflicht zur ethischen Angemessenheit.

Diskussion wurde verstanden nicht als Diskurs einer Gruppe von Diskutanten auf dem Weg zu einem gemeinsamen Anerkennen geteilter Überzeugungen. Es war von vorneherein klar, dass die jeweils Anderen dazu nicht fähig wären und die Wahrheit ohnehin vom jeweils Schreibenden gepachtet war.

Das sind keine Einzelfälle, es ist in vielen dieser virtuellen Räume leider die Regel. Ein Verstecken hinter falschen Namen, Visieren und Masken weckte Phanatsien der persönlichen Allmacht. Das ist gar nicht zu gebrauchen.

Marketing & Social Media Networks

Der Titel klingt schon wie der eines Buches oder einer recht großen Doktorarbeit. Es wird viel darüber geredet – und wir müssen reagieren. Zunächst Erkenntnisse.

Wenn Sie einen Wettbewerber diskreditieren möchten, dann engagieren Sie „blogger“ und andere ghostwriter, die hier und da und in Twitter und Facbook zu Hause sind. Die lassen sich recht günstig einkaufen, noch günstiger als jene Texter und Texterinnen, die mittlerweile für 25 oder 30 Euro die Stunde liefern ohne Boethius oder Genitive. Lassen Sie zuerst ein Füllhorn oder besser: eine Büchse der Pandorra an negativen Botschaften „posten“ . Lassen Sie weiterhin regelmäßig mit Aufmerksamkeit und System Diskreditierendes veröffentlichen. Google wird einiges davon schon bald aufspüren; und in Nischen bilden sich kleine Netze durch Gezwitscher, … Ob das legitim ist? Wer will das wissen? 

Ironie und Polemik nun bei Seite – es geht anders – so können Sie auch positive Werbung machen.

Aber diese Netze von Vernetzungen sind keine Alternative zu den herkömmlichen Formen des Marketing und der Werbung. Weil alle Kanäle restlos verstopft sind mit interessanten und weniger gelungenen Lösungen, heißt das nicht, dass wir nun mit aller Kraft und allen Produkten und Dienstleistungen in die Facebooks gehen müssen. Sehen wir weiter.