Manches ist wahr

Habe lange nichts gesagt. – Es gibt Zeiten und Menschen, da bleibt einem vernünftigen Menschen alleine das Schweigen.

Beim Argumentieren kommt es immer darauf an, von welchen Prämissen man ausgeht. Gesetzt, die Erde sei eine Scheibe, dann folgt daraus so allerlei, etwa, dass wir an deren Rand herunterfallen oder wegschweben könnten. Gesetzt, das Universum habe einen Anfang gehabt, so folgt daraus, dass es eine Ursache gewesen sein dürfte.

Nun ist jede Prämisse für sich bereits das Ergebnis einer Überlegung oder Argumentation. Gesetzt, die Gesetze der empirischen Naturwissenschaften seien wahr, dann folgt daraus, dass sie wahre Aussagen treffen, so lange sie sich dabei an die stringente Logik halten. Die klassische Empirie gilt nicht mehr, wenn man die Quantenmechanik auf die makrokosmische Wirklichkeit übertragen möchte, Schrödingers Katze lebt oder ist tot, je nachdem, wie wir nach ihr sehen. Aber zurück zur anschaulichen Realität. Die empirische Realität gilt auch nicht mehr, wenn man unterstellt, dass sie ihre allgemeine Verbindlichkeit in Sachen der Ermittlung von Wahrheit lediglich unterstelle. Sie ist dann ein unverbindliches Gedankenspiel.

Aber es ist ja wahr, dass eine warme Jacke vor Kälte schützt und der Tee den Körper wärmt. Das ist hinlänglich bewiesen. Man könnte nun sagen, nein, die Jacke wärme den Körper nicht, das mache das warme Blut. Warm wird uns allerdings beim Tragen der Jacke. Also ist es verbindlich, dass, wenn ich mich draußen vor Kälte schützen möchte, eine Jacke eine interessante Lösung wäre.

Nun ist ja die Realität in gewisser Weise wahr, das Frieren ohne Jacke oder der Schmerz, wenn ich mit dem Kopf gegen eine Wand stoße. Also sollte ich bei Kälte eine Jacke tragen und meinen Kopf vor dem Anstoßen schützen und meinen Geist, meine Vernunft und ihre Prinzipien vor solchen, die annehmen und suggerieren möchten, die empirische Realität wäre nicht existent oder die Gesetze der Naturwissenschaft nicht verbindlich. Sie sind es, zumindest mit Blick auf die Gesundheit.

Also sollten wir weiterhin bei der Logik des Empirischen bleiben. Will nun jemand über Gott und letzte Wahrheiten, Anfang und Ende des Universums etc. nachdenken und überzeugend reden, dann wäre das etwas anderes. Dann müssten wir neu nachdenken über die Relevanz des Denkens mit Blick auf Wahrheiten. Aber eben kühlt mein Kaffe ab …

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